
In einem Theaterstück an den Berufsbildenden Schulen in Leer/Ostfriesland spielten die Schauspieler Lukas Ullrich aus Stuttgart und Till Florian aus Bad Boll zwei „ermordete“ Zeitzeugen, die über die deutsche Erinnerungskultur sprechen.
Ich bin Lukas Barbian. Am 18.3. 1943 verstarb ich im KZ Buchenwald. Meine Frau erreichte noch einen letzten Aufschrieb von mir. „Viel erlebt und viel gelitten, mitten durch den Dreck geschritten, ausgehalten bis zum Schluss. Lazerus.“
Robert Einstein (Beyerbach) kam am 26.11.1940 zum Zuge der Aktion T4 im damaligen Vernichtungslager Grafeneck zu Tode. Insgesamt waren es mehr als 70000 Menschen, die dort ermordet wurden.
Was wäre ohne die Hilfe der Alliierten wohl aus Deutschland geworden? Es ist unerlässlich, dass jede Generation die Geschichte der Vergangenheit kennt und versteht – um die Zeichen der Zeit rechtzeitig zu erkennen. Frieden und Wohlstand sind niemals selbstverständlich. Sie erfordern Arbeit, Engagement und oft auch Vergebung. Zusammen appellieren die beiden Schauspieler an die Jugend aus dem Landkreis Leer: Seid wachsam, seid mutig. Engagiert euch in der Gemeinschaft und darüber hinaus. „Baut Brücken, wo Gräber sind.“ Die Rhetorik spielt mit der Angst vor dem Fremden, was eine Art kollektive Identität erschafft, die sich nur durch Abgrenzung definiert. Im Sprechgesang lassen die beiden schwäbischen Schauspieler wissen: „Was ist undeutsch? Der Hass, die enge Sicht? Unser Herz schlägt global, das ist unser Licht.“
Die Veranstaltung wurde durch die GfCJZ Ostfriesland e.V. finanziell gefördert.