Fahrt in das ehemalige Konzentrationslager Esterwegen

Am Freitag, den 17. Mai 2024, fuhren 53 Schülerinnen und Schüler des neunten Jahrgangs der Friesenschule Leer
zusammen mit den Lehrkräften Herrn Bauer, Frau Woltmer und Frau Okken zur Gedenkstätte Esterwegen ins
Emsland. Die Gedenkstätte Esterwegen erinnert an die insgesamt 15 Konzentrations-, Straf- und
Kriegsgefangenenlager im Emsland und der Grafschaft Bentheim.

Nach einer kurzen Einführung begab sich ein Teil der Gruppe direkt zum Außengelände. Die Gestaltung
der Außenanlage sowie die interessanten und kenntnisreichen Erklärungen der Museumsführerinnen
halfen den Schülerinnen und Schülern, sich ein Bild vom Aufbau des damaligen Lagers zu machen. So
sind beispielsweise die Grundrisse der ehemaligen Gefangenenbaracken durch Baumgruppen
gekennzeichnet, während rostige Stahlelemente für die ehemalige Außenmauer, die Tore und die
Wachtürme stehen. An dieser Stelle wurde auch ausführlich diskutiert, ob diese Form der
Visualisierung von den Schülerinnen und Schülern als gelungen empfunden wird.
Nach einer kurzen Pause wurde der Gruppe anhand einer Präsentation die Geschichte des ehemaligen
Lagers nahegebracht. Hier wurde auch auf einen der bekanntesten Lagerinsassen hingewiesen: Carl
von Ossietzky. Der Schriftsteller und spätere Friedensnobelpreisträger, der von 1934 bis 1936 in
Esterwegen inhaftiert war, starb am 4.5.1938 an den Folgen seiner Haft.
Abschließend begaben sich die Schülerinnen und Schüler in die Ausstellung der Gedenkstätte. Dort
konnten anhand unterschiedlicher Steckbriefe die Lebens- und Leidenswege ehemaliger Gefangener
nachvollzogen werden. Die Jugendlichen nahmen diese Aufgabe sehr ernst und erschlossen sich die
Ausstellung auf diesem Wege selbständig. Bei der Vorstellung einiger Steckbriefe wurde deutlich, aus
was für unterschiedlichen Gründen Menschen in die Gefangenschaft der Nationalsozialisten gerieten.
Nach drei intensiven Stunden endete der Aufenthalt in der Gedenkstätte und der neunte Jahrgang trat
sichtlich bewegt die Heimreise nach Leer an. Mehrfach betonten Schüler*innen ihr Erschrecken
angesichts der willkürlichen Brutalität der Nationalsozialisten: „Das waren doch Menschen!“

Der Jahrgang 9 bedankt sich an dieser Stelle herzlich bei der „Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit
in Ostfriesland e.V.“ und bei der „Stiftung niedersächsische Gedenkstätten“, die gemeinsam die Fahrtkosten für
diese Exkursion übernommen haben.
Dank dieser Unterstützung konnten die Schülerinnen und Schüler die gewohnte Lernumgebung verlassen und Geschichte
an einem außerschulischen Lernort erfahren.