Leer/Ostfriesland: Gedenken an Terror am 7. Okt. 2023 in Israel

Etwa 200 Teilnehmer waren der Einladung der GFJZ gefolgt. Der Vorsitzende Wolfgang Kellner und Landrat Matthias Groote behandelten die Ereignisse des 7. Oktober 2023 und die Folgen in ihren Redebeiträgen. Das Saxophon-Ensemble „Arundo“ und die Sängerin Olga Skrypnyk begleiteten die Veranstaltung musikalisch. Albrecht Weinberg sprach zum Abschluss das Kaddish.

Im folgenden der Redebeitrag von Wolfgang Kellner:

Vor einem Jahr, am 7. Oktober 2023, wurde im Süden Israels, in Dörfern und auf einem Musikfestival, von der Hamas und Zivilisten aus dem GAZA-Streifen ein beispielloses Massaker begangen. Eintausendzweihundert Menschen wurden bestialisch ermordet, Tausende schwer verletzt und zweihundertfünfzig Menschen als Geiseln verschleppt. Viele von ihnen sind immer noch gefangen. Die kaum erträglichen Bilder gingen um die Welt. Welch ein Zivilisationsbruch! Wir haben damals auf dem Liesel-Aussen-Platz unsere Solidarität mit Israel bekundet.

Der 1. Vorsitzende der GCJZ Ostfriesland, Wolfgang Kellner, spricht zu den zahlreichen Bürgern

Seit diesem Tag ist in Israel nichts mehr so, wie es war. Diese Tat zielte auf das grundlegende Versprechen des Staates Israel, Jüdinnen und Juden aus aller Welt einen sicheren Hafen zu bieten. Es ist der dunkelste Tag in der Geschichte des jüdischen Volkes seit der Shoah.

Wir stehen heute hier auf diesem Platz, der an die ermordeten Mitbürgerinnen und Mitbürger in den deutschen Konzentrationslagern erinnert.

 Welch ein traumatisches Ereignis speziell für die Überlebenden der Shoah und ihre Nachkommen, auch aus unserer Stadt! Wieder soll das Judentum vernichtet werden.

Wir spüren gerade hier angesichts der Stelen mit den Namen der Opfer unsere Verpflichtung, dieses Mal auf der richtigen Seite zu stehen. Unsere Gedanken waren und sind bei unseren Freunden und Bekannten in Israel. Ihnen gilt unsere Solidarität.

 Der Angriff am 7. Oktober 2023 löste einen verheerenden Krieg im Nahen Osten aus. Wieviel Tausende Tote unter den Zivilisten würde es in Israel geben, wenn es keine so effektive Luftabwehr der Israelischen Streitkräfte gegen Raketenangriffe aus dem Gaza-Streifen, dem Libanon, dem Iran und dem Jemen gäbe. Israel wehrt sich mit allen militärischen Mitteln gegen die Agression.

 Wir sehen auch im Gaza-Streifen, im Libanon, das Leid der Zivilbevölkerung. Auch dafür sind die Terrormilizen Hamas und Hisbollah verantwortlich, weil sie die Zivilbevölkerung perfiderweise als Schutzschild benutzen.

 Wir dürfen nicht vergessen: Es ist ein ideologisch begründeter Feldzug, von autoritären Regimes gesteuert, gegen das moderne westliche, plurale, demokratische Lebens- und Staatsmodell.

Israel ist die einzige Demokratie im Nahen Osten und will in Frieden leben. Israel verteidigt unter andauernden Raketenbeschuss auch die demokratischen Werte des Westens, für die auch wir Deutsche uns mit Mehrheit nach der NS-Herrschaft entschieden haben.

 Wir als deutsche Zivilgesellschaft können und müssen in diesen Monaten Solidarität zeigen. Es darf keine Täter-Opfer-Umkehr geben.

Vor allem müssen wir deutlich machen, dass wir dem zunehmend wachsenden Antisemitismus hier bei uns, von welcher Seite auch immer, entgegentreten. Dafür stehen wir mit unserer Gesellschaft nicht erst seit heute ein.