Virtuelles Model der Leraner Synagoge wird erstellt

Virtuelles Model der Leraner Synagoge wird erstellt

TU Darmstadt arbeitet im Auftrag der Gesellschaft für christlich jüdische Zusammenarbeit in Ostfriesland, GCJZ.

Keine Nostalgie, sondern eine Erinnerung, soll das virtuelle Modell der Leeraner Synagoge sein, so Wolfgang Kellner, erste Vorsitzende der GCJZ. Die prachtvolle Synagoge wurde in der Reichsprogromnacht in Brand gesteckt und brannte bis auf die Grundmauern nieder. Die virtuelle Auferstehung der Synagoge ist in der heutigen Zeit besonders wichtig, wo Juden in Deutschland wieder Angst haben müssen, weil der Antisemitismus wieder um sich greift.

Wolfgang Kellner will mit den Ehemaligen der jüdischen Schule zusammenarbeiten, Zeitzeugen mit einbeziehen und mit Schülern Projekte initiieren. Auf Erinnerungen von Zeitzeugen sind die Fachleute der Technischen Universität (TU) Darmstadt angewiesen. Ebenso auf Fotos aus der Synagoge. Es fehlen besonders Informationen wie es in der Synagoge aussah, so Kellner. Vielleicht verbergen sich Erinnerungsstücke auf dem Dachboden oder bei Freunden oder Bekannten in aller Welt.

Das 3-D Modell wird voraussichtlich 35.000 Euro kosten. Kellner hofft, dass es sich aus Spenden finanzieren lässt. Die ehemalige Synagoge als 3-D Modell ist für Leer ein Novum. Das Team um den Experten Marc Gellert von der TU Darmstadt hat bereits an die 20 Synagogen aus dem gesamten Bundesgebiet virtuell rekonstruiert. Sie alle – und nach der Fertigstellung auch die von Leer- sind Teil einer Wanderausstellung, die schon in Israel, Kanada und den USA war.

Nach Fertigstellung des 3-D Modells der ehemaligen Leeraner jüdischen Synagoge wird es für jeden zugänglich sein, so der erste Vorsitzende der GCJZ, Leer.