Lebensgeschichten: „Ich bin noch nie einem Juden begegnet“

„Ich bin noch nie einem Juden begegnet«: Diesen Satz haben die meisten Jüdinnen und Juden schon einmal gehört. Aus Anlass des Jubiläums „1700 Jahre Juden in Deutschland“ erzählte auf Einladung der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit in Ostfriesland e.V. der Schauspieler und Spiegel-Bestsellerautor Gerhard Haase-Hindenberg von der Vielfalt jüdischen Lebens in Deutschland.

Gerhard Haase-Hindenberg. Lesung und Buchvorstellung des Schauspielers und Publizisten auf Einladung der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit in Ostfriesland e.V.

Zahlreiche Gäste konnte der 1. Vorsitzende Wolfgang Kellner zu der Lesung begrüßen. Der Inhalt des Buches fesselte die Zuhörer von Dagmar, die sich hinter dem Rücken des jüdischen Vaters ausgerechnet für den Polizeidienst bewirbt; von Marina, die aus der ehemaligen UdSSR nach Deutschland gekommen ist und erst hier
mit der religiösen Vergangenheit ihrer Familie konfrontiert wird; und von David, dem aus
New York stammenden Jazzmusiker, der in Berlin die »jüdischste Stadt« Deutschlands
entdeckt. Da ist der jüdische Bundeswehrarzt der bewusst auch im Dienst die Kippa trägt und der wissenschaftliche Mitarbeiter am Karlsruher Kernforschungszentrum, der seinen jüdischen Glauben aus der Mathematik herleitet und es werden die Geschichten von
Menschen erzählt, die aus freien Stücken zum Judentum konvertierten. All diese
Geschichten vom Alltag in Deutschland lebender Juden und Jüdinnen, ihren Geschichten
und Erfahrungen, ihren Hoffnungen und die Bedrohungen durch den steigenden
Antisemitismus verwebt der Autor Gerhard Haase-Hindenberg mit Erklärungen zu Symbolen, Glaubenspraxis und
Geschichte.