FriesenschülerInnen auf Spuren der Vergangenheit


Erstmalig nach „Corona“ suchten SchülerInnen der Friesenschule einen außerschulischen
Lernort auf, der vor „Corona“ noch fester Bestandteil des Geschichtsunterrichts war und neben
dem Besuch der Zeitzeugin Erna de Vries die curriculare Themeneinheit NS-Diktatur in
Deutschland abschließend behandelte.
48 FriesenschülerInnen des 9.Jahrgangs besuchten vor den Osterferien 2022 gemeinsam
mit den Lehrkräften Frau Brouer, Herrn Bauer und Herrn Erdin unterstützt
von der GHR300-Praktikantin Frau Vosskamp auf den Weg zur Gedenkstätte des ehemaligen
Konzentrationslagers in Esterwegen, das beispielhaft für alle 15 Emslandlager didaktisch
aufbereitet ist. Sie ist ein europäischer Gedenkort und ein Zeichen gegen Diktatur, Gewaltpolitik
und Terror.

Schüler des 9. Jahrgangs


Da die Zeitzeugin Erna de Vries bereits im Oktober vergangenen Jahres verstorben war, durfte
ein Besuch in einem Konzentrationslager der Nationalsozialisten im benachbarten Landkreis
diesmal auf keinen Fall fehlen.
Dort erfuhren die SchülerInnen, dass zwischen 1933 und 1944 zunächst politische Gefangene –
später dann russische Kriegsgefangene und Widerstandskämpfer aus verschiedenen westeuropäischen
Ländern im KZ-Esterwegen inhaftiert wurden. Neben Julius Leber wurde der Pazifist
und der Schriftsteller Carl von Ossietzky als prominentester „Schutzhäftling“ thematisiert.
Letzterer starb an den Folgen der Misshandlungen im Lager und wurde post mortem mit dem
Friedensnobelpreis ausgezeichnet.
Nach einem ausführlichen Vortrag über die Geschichte der Gedenkstätte durften die
FriesenschülerInnen die Dauerausstellung des ehemaligen Konzentrationslagers besichtigen und
dabei die Schicksale einiger Inhaftierten erforschen. Viele originale Exponate und sehr viel
Hintergrundinformation halfen dabei, diese Exkursion zu einem lehreichen aber allem zu einem
unvergesslichen letzten Schultag zu machen.
Der Jahrgang 9 bedankt sich an dieser Stelle herzlich bei der „Gesellschaft für Christlich-
Jüdische Zusammenarbeit in Ostfriesland e.V.“ und bei der „Stiftung niedersächsische
Gedenkstätten“, die gemeinsam die Fahrtkosten für diese Exkursion übernommen haben.
Text: Herr Erdin