Lesung von Eike Besuden: Schicksal einer Familie Bamberg aus Bremen
Die Bamberger Familie heute. Was bleibt 80 Jahre nach dem Holocaust?
Filmvorführung und Lesung mit Eike Besuden
Hintergrund: Es ist nun fast 100 Jahre her, dass der Bremer Kaufmann Julius Bamberger zum ersten Mal von Nazis beschimpft und bedroht wurde: »Wir werden Sie unschädlich machen und Ihre Geschäfte ruinieren!« – Das war in den 1920er Jahren. Und es geschah tatsächlich so. Es folgten Verhaftung, Enteignung und die vollständige Vernichtung der Existenz. Anschließend wurde der vorher überaus angesehene und erfolgreiche Unternehmer mit seiner Familie aus der Stadt gejagt. Am Ende hat er, zusammen mit seinen Kindern Anneliese und Egon, den Holocaust überlebt, – nach fünf Jahren Flucht quer durch Europa. Die Nachfahren leben heute in Kalifornien, in den USA. Zum Beispiel Emily Karlsson: Ich glaube, Holocaust ist etwas, das in deiner DNA steckt. Wenn es ein massives Familientrauma gibt, weiß man, warum man bei Licht schlafen will oder Angst vor lauten Geräuschen hat oder sowas. Alle in unserer Familie wissen das, ob wir es nun verstehen oder nicht. So fühlen heute die Enkel der Flüchtlinge von damals. Die Angehörigen der Familien erzählen in dem Film „Aufgeben? – Niemals!“ und in dem Buch „Emigrante“ – aus dem gelesen wird – wie die Katastrophe des Nationalsozialismus bis heute in ihnen lebt.