
Dr. Bernhard Bavink war ein Studienrat. Er wurde 1879 in Leer geboren und ging auch hier zur Schule. Bereits vor 1933 schloss er sich der nationalsozialistischen Bewegung an und war für den NS-Staat im Krieg in der Auslands- und Wehrmachtspropaganda tätig.
Er stand für eine biologische Bevölkerungspolitik, die Euthanasie und Zwangssterilisation einschloss, so Wolfgang Kellner, Vorsitzender der Gesellschaft für Christlich Jüdische Zusammenarbeit in Ostfriesland, GCJZ, Leer.
Das Ziel von Bavink war „ein gesunder Volkskörper“. Im Vordergrund stand das „Ausscheiden der Untermenschen“ und die Feindschaft zum Judentum.
Bavink-Straße in Leer schlägt tiefe, schmerzhafte Wunden
All das, was sich Bavink von einem faschistischen Zukunftsstaat erträumte, wurde nach 1933 im NS-Staat grausame Wirklichkeit. Auch in der Stadt Leer und im Landkreis. Die Folgen sind bekannt.
Bavink war mit Gleichgesinnten ein geistiger Wegbereiter der menschenverachtenden Ideologien. Sein Hauptwerk „Ergebnisse und Probleme der Naturwissenschaften“ konnte auf Empfehlung des Rassenpolitischen Amtes der NSDAP noch in Kriegszeiten gedruckt werden.
Kellner betonte, dass eine Straße (Die Bavink-Straße. Red.) mit dieser Bezeichnung zwischen Katholischer Kirche St. Marien und einer großen Sozialbehörde einen geschichtlich „wunden Punkt“ im Stadtgebiet von Leer aufweist.