
Am 23.03.2022 haben wir, die Klasse 10e vom Teletta-Groß-Gymnasium in Leer, zusammen mit der 10a einen Ausflug zur Gedenkstätte Esterwegen gemacht. In Esterwegen befand sich von 1933 bis 1945 ein Konzentrationslager, das zu den 15 Emslandlagern gehörte. Dort waren vor allem politische Gegner des NS-Regimes untergebracht. Später kamen auch Gefangene aus anderen Ländern hinzu, zum Beispiel Gegner Mussolinis aus Italien. Die Gefangenen mussten Arbeiten im Moor verrichten. In allen Emslandlagern zusammen waren 200.000 Gefangene, von denen 20.000 an den schlechten Bedingungen, der harten Arbeit oder der Gewalt der Aufseher starben.
Nachdem wir in der Gedenkstätte angekommen waren, begann unsere Führung mit einem Vortrag, der Rahmeninformationen wie den Aufstieg der NSDAP und den zweiten Weltkrieg behandelte, aber auch Genaueres über Esterwegen und die Emslandlager. Zum Beispiel erfuhren wir, dass im Lager Börgermoor das bekannte Lied „Die Moorsoldaten“ entstand.
Danach gingen wir nach draußen. Dort sind einige Überreste des Lagers bei archäologischen Arbeiten freigelegt worden, deren Bedeutung und frühere Funktion uns erklärt wurde. Auch sind dort entlang eines Weges, dessen braune Farbe an das Moor erinnert, die ehemaligen Baracken mit Bäumen nachgebildet. Die früheren Tore sind symbolisch mit braunen Metallwänden dargestellt, die einen kleinen Schlitz haben. Nach einer längeren Pause sind wir dann in die Dauerausstellung gegangen, in der viele der früheren Gefangenen abgebildet und vorgestellt werden. Wir teilten uns Gruppen auf, die je ein Arbeitsblatt bekamen. Auf diesen Arbeitsblättern ging es immer um einen bestimmten früheren Insassen, zu dem dann in der Ausstellung Informationen gesammelt wurden. Meine Gruppe bekam Ferruccio Francesco Frisone, der aus Italien kam, in den Lagern Versen und Fullen war und während seiner Gefangenschaft ein Tagebuch und eine Totenliste mit den Namen der im Lager verstorbenen Italiener führte. Dann endete unser Besuch in der Gedenkstätte und wir fuhren zurück nach Leer. Der Ausflug zur Gedenkstätte Esterwegen war sehr informativ und man bekam eine bessere Vorstellung von der NS-Zeit und den Konzentrationslagern, als es oft im Unterricht der Fall ist.