21 Stolpersteine in Leeraner Altstadt verlegt

Schicksale der Leeraner NS Opfer – Auch an ehemaligen Bürgermeister Dr. Erich von Bruch gedacht

Am 2. Juni wurden erneut Stolpersteine in Leer/Ostfriesland verlegt. 21 Stolpersteine für fünf Familien verlegte der Künstler Gunter Demnig.
Etwa 200 Mitbürger nahmen an der Stolperstein-verlegung teil. In diesem Jahr war die Rathausstraße Mittelpunkt der Aktion. Die Biografien der Opfer wurde von Schülerinnen und Schüler vorgestellt. Einige Nachfahren der Nazi-Opfer wohnten der Veranstaltung persönlich bei.
Vor dem historischen Rathaus in Leer wurde ein Stolperstein für Dr. Erich vom Bruch verlegt. Der Bürgermeister wurde nach der Machtergreifung und Übernahme der städtischen Verwaltung am 28. März 1933 von einem SA-Kommando festgesetzt und anschließend zwangsbeurlaubt. Seit dem 2. Mai wurde von Bruch in seiner Dienstwohnung festgehalten und isoliert worden. In der Nacht vom 6. auf den 7. Mai nahm sich der Bürgermeister von Leer im Alter von 47 Jahren das Leben. Nach dem Ende der Gewaltherrschaft im Jahre 1949 würdigte die Stadt Leer die Leistungen ihres ehemaligen Bürgermeisters und benannte die Brücke am Rathaus Dr. vom Bruch-Brücke.
Eine weitere Ehrung erfolgte 2025 durch die Verlegung eines Stolpersteins vor dem historischen Rathaus.

Auf Initiative von dem Holocaust Überlebenden Albrecht Weinberg wurden zwischenzeitlich 73 Gedenksteine in Leer verlegt. Heute kümmert sich eine Arbeitsgemeinschaft um die Stolpersteinverlegung. Ehrenamtliche wie Dr. Martin Heimbucher, Mitarbeiter der Stadt Leer, der ehemaligen Jüdischen Schule in Leer und des Heimatmuseums. Die Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit in Ostfriesland e.V. ist federführend an der Verlegung der Stolpersteine beteiligt.